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Erinnerungsort Friedhof Altglienicke, Berlin

Scheinbar unsichtbar liegen hier über 1.360 Opfer des Nationalsozialismus vergraben. Vergraben, denn zu großen Teilen geschah dies ohne Kultur und Anstand. Die Dichte und Überlagerung der Bestattungen auf engstem Raum ist Ausgangspunkt der Arbeit. Die zwischen 1940 und 1945 durchgeführten Bestattungen sind selbst vor Ort kaum vorstellbar. ‚Zeugen‘ waren und sind die mächtigen Linden, die das Grabfeld mit Ihren Kronen überragen. Ihre Wurzeln sind verwoben mit der seit fast 80 Jahren ‚aschedurchsetzten‘ Erde. Es gilt die Linden zu schützen - sie erzählen und tragen die Geschichte der hier Bestatteten weiter. Ein präzise eingepasster Rahmen aus Klinker fasst das Grabfeld ein. Entlang des Friedhofsweges nehmen drei leicht aus dem Rahmen geschrägt herausgearbeitete, etwa zwölf Zentimeter erhabene Flächen die Inschrift der Namen der Opfer auf. Diese sind in acht durchlaufenden Zeilen geordnet, entsprechend des Formates der Klinker. Eine Auffindbarkeit des einzelnen Namens ist ebenso möglich, wie der ‚freie‘ Querbezug zwischen den Zeilen. Die erdig warmgrauen Farben des Klinkers changieren je nach Herkunft und lassen die Verschiedenheit der Opfergruppen erkennen, ohne das Verbindende zu verlassen. Zwischen den Namen der Opfer verteilt und ihnen gleichwertig gestaltet, sind Gedenkzeilen in den verschiedenen Sprachen der Opfer angebracht. Sie zitieren das gemeinsame Grab unter dem Dach dieser alten Linden.